Verbzweitstellung -st Endung (Clahsen Phase IV)

Hintergrundinformationen

 

Spielideen

Einstiegsspiel: Das faule Wort (vgl. Motsch 2004, 104) - Rahmenthema Einkaufen

Zielstruktur: "Susi kauft Brot", "Brot kauft Susi"; möglichst 3-Wort-Sätze und z.B. nicht "Susi kauft eine Puppe"

Sprachliche Förderziele: Verbzweitstellung, später auch Verbinversion

Materialien:
  - Gegenstände zum Einkaufen (am besten Mengennomina bzw. Nomen im Plural ohne bestimmten Artikel): Brot, Schokolade, Eis, Bananen, ...
  - evtl. Bilder von den Gegenständen
  - Einkaufstasche etc.
  - evtl. Reifen oder Teppiche zur Visualisierung und zur Umsetzung in eine Handlung

Vorgehen:

  • Rezeption: Zunächst Einkaufsspiel mit Verwendung der Zielstrukturen, wobei zunächst der Therapeut die Zielstrukturen präsentiert (Sprachbombardement).
  • Produktion: Im nächsten Durchgang werden die Rollen getauscht.
  • Metasprache: Die Sätze werden entweder mit Hilfe von Symbolen oder mit Wortkarten gelegt. Dabei fällt auf, dass das Wort "kaufen" ein "faules Wort" ist: Es bleibt immer an der zweiten Stelle. Weitere Sätze ausprobieren.
  • Umsetzung in eine Handlung: Auf den Boden drei Teppiche/Reifen legen. Auf den zweiten Teppich legt man ein Symbol oder einen Gegenstand, der zum "faulen Wort" passt, z.B. die Einkaufstasche oder Einkaufen-Symbolbild. Nun spricht das Kind und schreitet gleichzeitig durch die Reifen.
  • Sätze der Form "Susi kauft Schokolade" mit Sätzen der Form "Schokolade kauft Susi" mischen: Das faule Wort bleibt trotzdem an zweiter Stelle

Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:

  • Arbeitet man mit einer Gruppe, können die Schüler aus Wortkarten erhalten (z.B. S1: "Susi", S2: "kauft", S3: "Schokolade"). Die Schüler stellen sich nun in allen möglichen Reihenfolgen auf (zwei).
  •  Nachdem das "faule Wort" herausgefunden ist, wird es besonders gekennzeichnet: z.B. Symbol, Farbe

 

Roboterspiel

Zielstruktur:  Formulierung von Sätzen in der Art von "Du gehst rückwärts", "Du hüpfst wie ein Frosch"

Sprachliche Förderziele: Verbzweitstellung und st-Endung. Das Kind lernt die Stellung des Verbs im Satz und die flektierte Form der zweiten Person Singular.

Materialien: evtl. CD-Player und Musik

Vorgehen: Ab 2 Spielern. Kind und Therapeutin spielen abwechselnd einen Roborter, dem Anweisungen zur Fortbewegungsart und zu Körperbewegungen gegeben werden. Am Anfang wird gemeinsam überlegt, was ein Roborter kann und wie die entsprechenden Befehle lauten (z.B. "Du hüpfst auf einem Bein", "Du marschierst wie ein Soldat", "Du rollst dich auf dem Boden", "Du ruderst mit den Armen"). Dem Roborter werden Anweisungen gegeben, die dieser ausführt, solange die Musik läuft. Wird die Musik gestoppt, hört der Roborter auf und wartet auf die nächste Anweisung.

Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:

  • Alternativ kann auch eine Zirkussituation nachgespielt werden. Dabei gibt der Dompteur dem Zirkustier (z.B. Tiger, Pferd) Anweisungen in der Art von "Du läufst im Kreis", "Du brüllst ganz laut" etc.
  • Tipp: Zunächst sollte das Kind den Roboter spielen, um die Zielsätze der Therapeutin zu hören. Nach einigen Wiederholungen werden die Rollen getauscht.

 

Farbmosaik kleben

Zielstruktur: Formulierung von Sätzen in der Art von "Du klebst ein rotes Stück in die Mitte", "Du klebst den blauen Fisch daneben"

sprachliche Förderziele: Verbzweitstellung, st-Endung, Farben benennen

Materialien: großer Bogen Papier, Stift, Scheren, Klebstoff, alte Kataloge und Zeitschriften (mit farbigen Abbildungen)

Vorgehen: Für zwei und mehrere Spieler. Ziel ist die Erstellung einer Farbcollage, die aus ausgeschnittenen farbigen Motiven auf das Papier geklebt wird. Dazu wird das Papier in verschiedene Farbbereiche aufgeteilt, in die jeweils die entsprechenden Bilder geklebt werden. Die Therapeutin erklärt, wie Anweisungen gegeben werden können ("Du klebst in dieses Feld einen gelben Vogel", "Du klebst in das Feld daneben ein grünes Teil" etc.). Danach sucht sich jeder eine Farbe aus und schneidet passende Gegenstände aus. Abwechselnd darf jeder Anweisungen geben, wohin ein ausgeschnittenes Stück geklebt werden soll.

Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:
Mit kleineren Kindern, die noch nicht so gut ausschneiden können, kann auch buntes Papier, das in verschieden große Stücke gerissen wird, verwendet werden ("Du klebst ein großes gelbes Stück in dieses Feld" etc).

 

Käufliche Materialien und Materialsammlungen

Motsch, H.-J. (2004): Kontextoptimierung. Förderung grammatischer Fähigkeiten im Unterricht. Ernst Reinhardt Verlag, München.

Wilhelm, E. (2005): Der Grammatik-Gourmet. Förderung des Grammatikerwerbs bei Kindern mit Sprachstörungen.
Teil 1. ProLog Therapie- und Lernmittel, Köln.