Präpositionalphrasen (Clahsen Phase IV/V)

Spielideen

Verrückte Welt

Zielstruktur: Formulieren von Sätzen nach dem Muster von "Ich klebe das Sofa auf das Dach", "Ich klebe die Badewanne in den Keller"

Sprachliche Förderziele: Verwendung von Präpositionen (lokal) in Sätzen

Materialien: großer Bogen Papier, alte Zeitschriften und Kataloge (Möbelhaus-, Einrichtungskataloge), Schere, Klebstoff, Stifte

Vorgehen: Ab 2 Spielern. Ziel ist das Erstellen einer Collage, z.B. ein Haus mit Garten, eine Landschaft, in der alle Gegenständen an 'falschen' Orten platziert sind. Die Umrisse werden dazu grob vorgezeichnet. Danach wird gemeinsam überlegt, wohin bestimmte Dinge eigentlich gehören und wo sie in der verrückten Collage hingeklebt werden könnten ("Der Baum gehört in den Garten", "Wir kleben ihn auf das Dach" etc.). Passende Gegenstände werden ausgeschnitten und aufgeklebt. Dabei wird abwechselnd erläutert wo man das ausgeschnittene Stück hinkleben möchte ("Ich klebe den Hund auf den Baum", "Ich klebe das Telefon unter das Sofa" etc.). Es kann auch durch den anderen Spieler jeweils nachgefragt werden, wo das Ausgeschnittene hingeklebt werden könnte ("Klebst du den Hund in den Garten?", "Klebst du die Badewanne auf das Dach oder in den Keller?" etc.). Dadurch wird das Verständnis von Ortsangaben noch stärker gefördert.

Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:
  - Präpositionen, die die Therapeutin ansprechen könnte sind an, auf, bei, gegenüber, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen,...
  - Tipp: Wenn das Kind nur mit einem Adverb antwortet ("drin", "oben"), kann die Therapeutin mit Entscheidungsfragen nachhaken ("Unter den Tisch oder unter das Sofa?").


Reisebüro

Zielstruktur: Formulierung von Sätzen wie "Möchtest du mit dem Flugzeug fliegen?", "Möchtest du in einem Zelt schlafen?", "Möchtest du ans Meer fahren?"

Sprachliche Förderziele: Verwendung von Präpositionen (lokal, temporal, modal)

Materialien: Papier, Schere, Reiseprospekte mit Bildern von Fahrzeugen, Häusern, Campingplätzen, Meer, Bergen, Gepäckstücken,... evtl. Stofftiere als 'Kunden'

Vorgehen: Ab 2 Personen. Spielsituation ist ein Reisebüro in dem ein Kunde eine Reise buchen möchte. Er kann Reiseziel, Reisezeit, Transportmittel etc. aus einem Angebot aussuchen. Zunächst wird dem Kind die Spielsituation erklärt und gemeinsam werden die Reisekataloge nach passenden Bildern durchsucht. Diese werden ausgeschnitten und nach Rubriken geordnet. Dazu werden Fragen beantwortet ("Mit welchen Fahrzeugen kann man in den Urlaub fahren? - Flugzeug, Zug, Auto, ...", "An welche Orte kann man fahren? - Ans Meer, in die Berge, auf einen Campingplatz, ...", "Wo kann man wohnen? - Im Hotel, in einem Zelt, auf einem Schiff, ...", "Bei welchem Wetter fährt man gern/nicht so gern? - Bei Sonnenschein, bei Regen, ..."). Sind alle Bilder aufgek, werden die Rollen des Reisebürobesitzers und des Kunden zugeteilt (die Therapeutin ist in der ersten Runde die Reisebürobesitzerin).  Der Berater fragt nun den Kunden nach seinen Wünschen und bietet mögliche Urlaubsziele an, der Kunde bucht die gewünschte Reise. Danach werden die Rollen getauscht.

Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:
- Es können auch Stofftiere verwendet werden, um die Spielsituation für kleinere Kinder anschaulicher zu gestalten. Dabei kann auf die verschiedenen 'Bedürfnisse' der Tiere eingegangen werden ("Der Löwe möchte gerne in den Süden reisen" etc.).

- Tipp: Die Rollen sollten öfter getauscht werden, um möglichst unterschiedliche Formulierungen verwenden zu können; die Therapeutin sollte Fragen mit Präpositionen formulieren, die das Kind noch nicht verwendet hat

- mögliche Fragen des Beraters sind auch "Möchtest du Proviant in einem Rucksack mitnehmen?", "Mit wem möchtest du das Hotelzimmer teilen?"


Quelle

Wilhelm, E. (2005): Der Grammatik-Gourmet. Förderung des Grammatikerwerbs bei Kindern mit Sprachstörungen. Teil 2. ProLog Therapie- und Lernmittel, Köln.