Dativ (Clahsen Phase V)
Spielideen
Geschenke verteilen
Zielstruktur: Sätze nach dem folgenden Muster: „Ich schenke dem Bauern/ dem Knecht Gummistiefel/ Handschuhe/ Wein/ Pralienen/ Schokolade/ Stifte/ Schaufeln/ Bonbons/ Socken.“
Sprachliche Förderziele: Dativmarkierung am bestimmten Artikel maskuliner Nomen nach dem Verb „schenken“ (Achtung: Die Geschenke sollten Wörter sein die keinen Artikel benötigen (z.B. Pluralwörter oder Sammelbegriffe), um die Akkusativmarkierung zu umgehen.)
Materialien: Bauer, Knecht, Geschenkbildkarten, Bildkarten mit bestimmtem, maskulinem Artikel, Matrize
Vorgehen: Der Bauer und sein Knecht haben am selben Tag Geburtstag und bekommen verschiedene Geschenke. Mit den Kindern werden zunächst die Geschenkbildkarten geklärt. Die Therapeutin erklärt, dass jeder dem Bauern oder dem Knecht etwas schenken darf und macht es vor. Z.B. „Ich schenke dem Bauern Wein.“ Die Kinder sollen die Formulierung übernehmen. Wir der Dativ nicht markiert kann die Therapeutin nachfragen: „Wem schenkst du dein Geschenk? (Dem Bauern oder dem Knecht? / Dem oder dem?)“
In der Reflexionsphase wird mit der Matrize die Zielstruktur und die Kontrastierung von Nominativ und Dativ verdeutlicht.
Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten: Nach dem verschenken kann die Therapeuten im Namen der Figuren sprechen und sagen, dass ihnen die Geschenke nicht gefallen. Sie wollen sie umtauschen. Die Geschenke werden neu gemischt und anschließend nochmals verteilt. So kann der Sprachumsatz bei den Kindern gesteigert werden.
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Autoren: Lucia Graf, Tina Suchomel
Futter verteilen
Zielstruktur: elliptische Äußerungen mit Dativmarkierung
Sprachliche Förderziele: Dativmarkierung am bestimmten maskulinen Artikel (Achtung: Das Futter sollten Wörter sein die keinen Artikel benötigen (z.B. Pluralwörter oder Sammelbegriffe), um die Akkusativmarkierung zu umgehen.)
Materialien: maskuline Tierfiguren, Bauerfigur, Futterbildkarten
Vorgehen: Der Bauer hat für seine Tiere Futter eingekauft. Die Therapeutin präsentiert das Futter und frägt die Kinder: „Wem schmeckt Salat?“ Die Kinder sollen antworten: „Dem Esel.“ Bei Futterkarten die nicht eindeutig sind, wie z.B. Karotten, kann die Therapeutin nachfragen. „Schmeckt das dem Esel oder dem Hasen?“
Autoren: Lucia Graf, Tina Suchomel
Stinkbombenspiel
Zielstruktur: Sätze nach dem folgenden Muster: „Die Stinkbombe gehört dem Esel/Hund/Stier/Hahn/Kater.“
Sprachliche Förderziele: Dativmarkierung am bestimmten Artikel maskuliner Nomen nach dem Verb „gehören“
Materialien: Ball, ggf. Tierfiguren, Bildkarten mit bestimmtem, maskulinem Artikel, Matrize
Vorgehen: Die Kinder und Therapeutin stehen im Kreis und schauen sich an. Ggf. stellt jeder Spieler seine Tierfigur neben sich (Merkstütze). Der Ball ist eine eklige Stinkbombe, die keiner haben will. Der Besitzer überlegt, wem er die Bombe zuwerfen will und formuliert den entsprechenden Satz, z.B. „Die Stinkbombe gehört dem Esel.“ und wirft den Ball dem Spieler mit der entsprechenden Tierfigur zu. Wenn man die Bombe fallen lässt, platzt sie und man verliert eines von drei Leben.
In der Reflexionsphase wird mit der Matrize die Zielstruktur und die Kontrastierung von Nominativ und Dativ verdeutlicht.
Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten: Um die Schwierigkeit zu erhöhen, kann man eine zusätzliche Regel einführen. Wenn man die Bombe fallen lässt, muss man zunächst auf einem Bein stehen. Fängt man die Bombe beim nächsten Mal, darf man wieder auf beiden Beinen stehen. Lässt man sie erneut fallen hat man ein Leben verloren.
Autoren: Lucia Graf, Tina Suchomel
Berufe raten
Zielstruktur: "Wem gehört...?" "Dem..."
sprachliches Förderziel: Dativmarkierung in der Nominalphrase
Material:
- Wortkarten mit typischen Berufen
- Bildkarten mit dazu passenden Werkzeugen
- Stofftiere
Vorgehen: Partnerspiel! Zunächst werden die Berufe geklärt und die Werkzeuge den Berufen zugeordnet. K1 ordnet dann verdeckt jedem Tier einen Beruf zu. Anschließend fragt es K2: "Wem gehört der (z.B. Hammer)?" K2 rät so lange ("Dem Hund? Dem Fisch?")bis es alle Berufe der Tiere erraten hat. Danach wird getauscht.
Ideen zur Umsetzung:
- Bei Schwierigkeiten können Wortkarten mit "Wem?" und "dem" eingesetzt werden.
- mögliche Tiere: Hund, Bär, Fisch, Frosch, Papagei, Tiger
nach: Motsch, Kontextoptimierung, 2010, CD-ROM
Autoren: Franziska Kammerlohr und Sandra Mair, LMU
Sätze Würfeln
Zielstruktur: Kinder sollen in den gewürfelten Satz die Dativmarkierung einfügen. "Der Rabe ist auf DEM Tisch."
sprachliches Förderziel: Dativmarkierung im Hauptsatz mit Präpositionen
Material:
- 6 Bilder von Tieren(Tiger, Frosch, Papagei, Hund, Käfer, Bär) mit Würfelbildern auf der Rückseite
- 6 Wortkarten mit Lokaladverbialen und Würfelbildern auf der Rückseite
- 6 Wortkarten mit Orten und Würfelbildern auf der Rückseite
- Würfel
- evtl. Stift und Papier
Vorgehen: Die Wort- und Bildkarten werden mir den Würfelbildern nach oben ausgelegt. Die Kinder dürfen abwechselnd Sätze würfeln. Mit dem ersten Wurf wird das Tierbild aufgedeckt, mit dem Zweiten die Lokaladverbiale und mit dem Dritten der Ort. So entsteht beispielsweise der Satz: "Der Rabe ist auf Tisch." Nun soll das jeweilige Kind den Satz laut vorlesen und dabei möglichst von selbst die Dativmarkierung einfügen. Danach ist das andere Kind dran.
Ideen zur Umsetzung:
- Bei Schwierigkeiten können Wortkarten mit "Wo?" und "dem?" als Hilfen eingesetzt werden.
- Der fertige Satz kann von einem anderen Kind aufgeschrieben werden.
nach: Motsch, Kontextoptimierung, 2010, CD-ROM
Autoren: Franziska Kammerlohr und Sandra Mair, LMU
Körperteile zuordnen
Zielstruktur: "dem..."
Sprachliches Förderziel: Verwendung der Dativmarkierung in der Nominalphrase
Material:
- Bilder von Tieren: Bär, Hund, Fisch, Tiger, Papagei, Frosch (zunächst nur Tiere mit maskulinen Artikeln, später Ausweitung auf Femininum und Neutrum.)
- Ausschnitte dieser Bilder
Vorgehen: Die Bilder werden ausgelegt. Zunächst werden sie benannt, anschließend sollen die Kinder die einzelnen Ausschnitte zu dem jeweiligen Tier zuorden. Der Therapeut fragt dabei: "Wem gehört (z.B. der Rüssel)?" Das Kind antwortet: "Dem Elefant." Es wird die kürzeste Zielstruktur verlangt.
Ideen zur Umsetzung:
- je nach Alter der Kinder kann die Schwierigkeit der zu erratenden Ausschnitte variieren
aus: Motsch, Kontextoptimierung, 2010, CD-ROM
Autoren: Franziska Kammerlohr und Sandra Mair, LMU
Farben zuordnen
Zielstruktur: Formulieren von ganzen Sätzen nach folgendem Muster: "Die Zitrone gehört zu dem gelben Blatt.", "Die Erdbeere gehört zu dem roten Blatt."
Sprachliche Förderziele: Verwendung des Dativs in ganzen Sätzen
Materialien: Schwarz-Weiß-Kopien mehrerer farblich eindeutig zuordbarer Dinge, farbiges Papier
Vorgehen: Ab 2 Spielern. Die Kopien und die farbigen Papiere werden auf dem Tisch ausgebreitet. Abwechselnd sucht man sich ein Bild aus und ordnet es einem farbigen Papier zu. Bevor man es ablegt muss man jedoch sagen, zu welchem Blatt Papier es gehört oder passt. Es kann auch gefragt werden welchem Blatt das Bild zuzuordnen ist ("Gehört die Apfelsine zu dem orangen oder zu dem grünen Blatt?"). Am Ende werden die Ergebnisse mit den farbigen Originalbildern verglichen. Der Spieler mit den meisten Übereinstimmungen hat gewonnen.
Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:
- Das Spiel kann noch interessanter gestaltet werden, in dem man Bilder von nicht eindeutig zuordbaren Dingen hinzunimmt (z.B. Apfel: grün, rot, oder gelb;...).
- Mögliche Bilder: Erdbeere, Wald, Zitrone, Apfelsine, Banana, Wasser, Bär, Himbeere, Frosch, Kanninchen,...
Spielzeugraten
Zielstruktur: "Mit dem Spielzeug kann man fahren.", "Mit dem Spielzeug kann man werfen."
Sprachliche Förderziele: Verwendungs des Dativs
Materialien: verschiedenes Spielzeug: Autos, Bälle, Puppen, Bauklötze, Regelspiele,...
Vorgehen: Die Spielzeuge werden in der Mitte des Raumes ausgebreitet. Jeder Spieler wählt einen Gegenstand aus, den er auf einen Zettel schreibt, oder malt (kleine Kinder können es der Therapeutin auch ins Ohr flüstern) und es daraufhin beschreibt. Dafür nutzt es Umschreibungen wie: "Mit dem Speilzeug kann man bauen.". Die übrigen Kinder dürfen raten, welches Spielzeug gemeint ist. Errät es ein Kind, bekommt es den entsprechenden Zettel. Gewonnen hat am Ende der Spieler mit den meisten Zetteln.
Ideen zur Umsetzung, Variationsmöglichkeiten:
- Jede neue Runde sollte von der Therapeutin mit der Aufforderung "Erkläre, was man mit dem Spielzeug machen kann." einleiten.
Eisenbahner Rollenspiel
Altersgruppe: ab 8. Klasse (möglichst infolge bereits absolvierter Praktika)
Zielstruktur: Wem…? - Dem.. Mit wem, Bei wem… - Mit dem, bei dem…
Sprachliches Förderziel: Dativmarkierung (maskulin, feminin, neutrum) in der Nominalphrase und Präpositionalphrase.
Material: Bildkarten zu den unterschiedlichen Tätigkeiten eines Eisenbahners im Betriebsdienst.(Eisenbahner fährt Lokomotive, Eisenbahner kuppelt Waggons zusammen, Eisenbahner steuert Züge fern, Eisenbahner kontrolliert jede einzelne Lok und jeden einzelnen Waggon, Baum auf den Gleisen…)
Vorgehen: Zunächst werden die Tätigkeiten eines Eisenbahners im Betriebsdienst erarbeitet und besprochen. Zu den Tätigkeiten gehören beispielsweise das Rangieren und Bilden von Zügen, das Kontrollieren der Betriebssicherheit, Züge fahren und Störungen auf der Fahrt beheben. Die Bildkarten werden im Raum aufgehängt. Daraufhin werden die Rollen verteilt. Der Therapeut ist Praktikumslehrer und der Schüler ist Leiter der Eisenbahn im Betriebsdienst. Es wird sich folgende Situation vorgestellt:
Der Praktikumslehrer besucht seinen Schüler, der Praktikum beim Eisenbahner im Betriebsdienst macht. Der Dienstleiter betreut diesen Schüler im Praktikum. Nun möchte sich der Praktikumslehrer etwas über die Tätigkeiten des Schülers bei der Eisenbahn informieren.
Der Dienstleiter und die Praktikumslehrkraft gehen durch den Raum und haben durch die Bildkarten Anlässe ein Gespräch zu führen. Es erfolgt ein leichter Einstieg, um sich in die Rollen einzufinden, beispielsweise wie es dem Schüler im Praktikum geht, wie er sich macht etc. Im Anschluss geht der Praktikumslehrer genauer auf die Tätigkeiten des Eisenbahners ein und stellt Dativ-evozierende Fragen.
Beispiel:
• Mit wem steht der Eisenbahner über Funk in Kontakt? – Mit dem Stellwerkpersonal..
• Zu wem wird der Notruf weitergeleitet? – Zu der Feuerwehr und der Polizei..
Zur Unterstützung wird eine Übersicht mit Klappartikeln eingesetzt ( der --> dem; die --> der; das --> dem)
//Ideen und Variationsmöglichkeiten//: Als weitere Anreizpunkte können Bildkarten mit Geräten aufgehängt werden, die der Eisenbahner im Alltag braucht. (Mit der Fahne…,mit dem Funkgerät…)
Autor: Katharina Kötke
Quellen
Wilhelm, E. (2005): Der Grammatik-Gourmet. Förderung des Grammatikerwerbs bei Kindern mit Sprachstörungen. Teil 1. ProLog Therapie- und Lernmittel, Köln.
Motsch, Hans-Joachim (2010): Kontextoptimierung. Evidenzbasierte Intervention bei grammatischen Störungen in Therapie und Unterricht. Unter Mitarbeit von Margit Berg, CD-ROM, München